Ein Ja zur AKW Ausstiegsinitiative am 27.November gefährdet die Schweizer Stromversorgung nicht. Diesen Winter fehlt eine AKW Leistung von 1500 MW, mehr als 2017 vom Netz genommen werden müsste, ohne das Swissgrid bisher vor einem Blackout warnt. Bis Gösgen vom Netz muss, wird der Zubau an Erneuerbaren gegenüber heute einen Teil der Lücke schliessen. Der Strompreis steigt leicht, was der Wasserkraft zugutekommt. Die Stadt Schaffhausen profitiert davon. Die Sorge um Dreckstromimport von Unternehmerparteien, die Lenkungsabgaben bisher immer abgelehnt haben, erstaunt. Wenn die Schweiz während ein paar Jahren etwas mehr Kohlestrom in Winternächten importiert, um Pumpspeicherseen zu füllen, so wird deswegen in Europa insgesamt nicht mehr CO2 ausgestossen. Unser Import zieht die europäischen Zertifikatpreise hoch und so öffnen sich für Erneuerbare im europäischen Strommarkt neue Chancen. Das ist Markt.
Zudem: die AKW Leistung die jetzt ausser Betrieb ist, drückt ehrlich gerechnet deren variable Kosten hoch. Es ist eine Augenwischerei, dass sich der Weiterbetrieb von AKWs über die Frist der Initiative hinaus lohnen soll. Jedes weitere Betriebsjahr wird teurer und produziert weitern heissen Atomabfall. Bei den tiefen Strompreisen verdienen die AKWs die Vollkosten der nuklearen Entsorgung nichtmehr. Damit erhöht damit die Deckungslücke bei den Entsorgungskosten, die dereinst vom Steuerzahler zu begleichen sein wird. Es erstaunt, dass der Gewerbeverband nicht davor warnt, praktisch insolventen AKWs durch Weiterbetrieb gutes Steuergeld hinterherzuwerfen.